thyssenkrupp Schulte ist Vizeweltmeister
Der thyssenkrupp blue.cruiser hat es zusammen mit dem SolarCar-Team der Hochschule Bochum bei der Bridgestone World Solar Challenge in Australien in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz geschafft.
Die Regeln auf der 3000-Kilometer langen Strecke hatten sich dabei in diesem Jahr stark geändert. Wie schnell man fuhr, entschied nicht über Sieg oder Niederlage. Wichtig für die Platzierung waren vielmehr die Anzahl der Personen, die transportiert wurden, und die verbrauchte Energie, die benötigt wurde. So reichte es trotz der schnellsten Zeit „nur“ für Platz zwei, da der blue.cruiser mehr Energie nachgeladen hatte, als das Team „Stella Vie“ aus dem niederländischen Eindhoven. Insgesamt nahmen 95 Teams aus der ganzen Welt an dem prestigeträchtigen Event teil. Elf davon in der „Cruiser-Kategorie“.
Unterstützung durch thyssenkrupp Schulte
„Es ging für die Studenten darum, eines der effektivsten Autos zu bauen. Dabei zu helfen und Teil des Erfolges gewesen zu sein, ist ein gutes Gefühl“, freuten sich Christian Hermert, Kundenverantwortlicher für NE-Metalle und Ingo Christiansen, Leiter der Sparte NE-Metalle von thyssenkrupp Schulte in Essen. Die beiden Werkstoffspezialisten standen in engem Austausch mit den Studenten und berieten die Nachwuchskonstrukteure vor allem bei der Wahl des richtigen Materials.
Anarbeitung nach Maß
Neben der Lieferung der Hochleistungswerkstoffe haben die Experten aus der Niederlassung Essen das Material auf Wunsch zugeschnitten und just-in-time geliefert. „Das war für die Studenten sehr wichtig, da der Bau des Wagens einem engen Zeitplan folgte“, so Hermert und Christiansen, die beide hoffen, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Über den blue.cruiser
Über den blue.cruiser
Nachhaltigkeit stand in diesem Jahr im Fokus bei der Entwicklung des neuen Solarautos und macht den thyssenkrupp blue.cruiser noch umweltfreundlicher als seinen Vorgänger. So ist der Überrollkäfig aus einer sehr leichten Profilbauweise aus ultrahochfestem Stahl gebaut, um Alternativen zu den teilweise schwer wiederverwertbaren Kohlefasern zu testen. Auch im Innenraumdesign wurden nachhaltige Stoffe bei der Materialauswahl ausprobiert. Getreu dem Motto nachwachsende Rohstoffe statt Carbonfasern wurden beispielsweise in Türverkleidung und Armaturenbrett sowie Mitteltunnel erstmals Leinen und Bioharz verbaut. Für den Bezug der Sitze musste kein Tier seine Haut lassen. Hier kommt Piñatex zum Einsatz. Das ist eine Art Ananasleder, das aus den Fasern ihrer Blätter hergestellt wird.
Bietet Raum für vier Personen
Erstmals seit seiner Entwicklung bietet ein Sonnenwagen aus der Bochumer Schmiede vier Personen Platz und macht damit einen großen Schritt Richtung Alltagstauglichkeit. Für den nötigen Fahrkomfort sorgen unter anderem vier selbst entwickelte Radnabenmotoren aus Elektroband und Dämpfer, die in kompakter Motorsport-Bauweise konstruiert wurden und manuell vom Fahrer gesteuert werden können. Schließlich sorgen fünf Quadratmeter Solarzellen für ausreichend Energie aus der Sonne. Eine Steckdose zum Nachladen aus dem Netz gibt es aber auch, falls der Himmel mal nicht lacht.