Kreislaufwirtschaft in der Stahlindustrie: Chancen und Herausforderungen

Kreislaufwirtschaft in der Stahlindustrie: Chancen und Herausforderungen

In Zeiten knapper werdender Ressourcen und zunehmender Umweltbelastungen gewinnt das Konzept der Kreislaufwirtschaft für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. So auch in der Stahl- und Metallindustrie, da diese Branche zu den energieintensivsten gehört und große Mengen an Rohstoffen verbraucht. Da Stahl als wichtiger Baustein der modernen Industriegesellschaft in vielzähligen Bereichen eingesetzt wird, besteht ein hoher Bedarf an Eisen und anderen Rohstoffen. Um den Ressourcenbedarf langfristig zu sichern und gleichzeitig den Klimawandel zu bekämpfen, wird das Konzept der Kreislaufwirtschaft daher immer wichtiger. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Kreislaufwirtschaft bedeutet und wie Unternehmen jetzt handeln können.

Was ist Kreislaufwirtschaft?

Kreislaufwirtschaft bezeichnet ein Wirtschaftssystem, bei dem Abfälle vermieden und Ressourcen effizient genutzt werden, indem Materialien und Produkte möglichst lange im Wirtschaftskreislauf gehalten werden. Dieses Vorgehen gewinnt immer mehr an Bedeutung, weil es eine nachhaltigere und effizientere Art der Ressourcennutzung fördert, die Abfall und Umweltverschmutzung reduziert sowie wirtschaftliche und soziale Vorteile, wie Innovation, Arbeitsplatzschaffung und Wirtschaftswachstum vorantreibt. Die Durchsetzung erfordert jedoch grundlegende Veränderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Gegensatz zur traditionellen, linear orientierten Wirtschaft, bei der Rohstoffe extrahiert, verarbeitet und schließlich entsorgt werden, setzt die Kreislaufwirtschaft auf einen geschlossenen Wirtschaftskreislauf.

Auf welchen Prinzipien beruht die Kreislaufwirtschaft?

Bei traditionellen Wirtschaftsansätzen liegt der Schwerpunkt oft auf der Maximierung der Ressourcengewinnung und -nutzung, ohne Berücksichtigung ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen. Dies kann zu Erschöpfung von Ressourcen, Verschwendung, Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit führen. Im Gegensatz dazu basiert die Kreislaufwirtschaft auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Effizienz. Hierbei geht es darum, Ressourcen zu schonen und Abfälle zu minimieren, indem Produkte und Systeme entwickelt werden, die kontinuierlich wiederverwendet und verwertet werden können.  

Werkstoff Stahl in der Kreislaufwirtschaft

Die Wirtschaft Europas basiert auf einem hohen Ressourcenverbrauch. Dazu gehören neben Metallen auch Baumineralien, Holz, Energie oder Land. Etwa ein Drittel der verbrauchten Ressourcen wird in Abfall und Emissionen umgewandelt. Im Gegensatz zu anderen Materialien kann Stahl ohne Verlust der Qualität immer wieder recycelt werden, was zur Verringerung von Treibhausgasemissionen beiträgt. Zusätzlich zu seiner Langlebigkeit ermöglicht der Werkstoff aufgrund seiner guten Bearbeitbarkeit auch die Wiederverwertung, Reparatur und Refabrikation von Produkten, die einen hohen Stahlanteil aufweisen.

Übergang zur Kreislaufwirtschaft: Das können Unternehmen tun

Es gibt viele Möglichkeiten für Unternehmen, einen Beitrag zu leisten, beispielsweise durch:

  • Einführung von kreislauforientierten Geschäftsmodellen wie „Materials-as-a-Service“ oder geschlossenen Recycling-Kreisläufen

  • Reduktion des Ressourceneinsatzes im gesamten Produktlebenszyklus entsprechend des „Reduce by Design“-Ansatzes

  • Gestaltung von Produkten und Verpackungen, die repariert, wiederverwendet und recycelt werden können

  • Investitionen in erneuerbare Energien, um damit den Energiebedarf für die Rückgewinnung von Rohstoffen und die Wiederverwendung von Produkten zu decken

Kreislaufwirtschaft bei thyssenkrupp Schulte


thyssenkrupp Schulte arbeitet bereits auf vielen Ebenden an der Umstellung auf ein Kreislaufwirtschaftsmodell und nutzt dabei unterschiedliche Lösungen. Eine wichtige Maßnahme ist es, Transparenz über den Bestand und Umlauf von Leihgütern zu haben. Ein essentielles und in hohen Mengen von thyssenkrupp Schulte bereit gestelltes Leihgut sind Europaletten. Durch den Einsatz von digitalen Bots verfolgen wir, wie viele Europaletten tatsächlich in Gebrauch sind und stellen so sicher, dass weniger Paletten verloren gehen und somit wiederverwendet werden können.

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Durch den Einsatz von digitalen Software-Robotern (Bots) bei der Leihgutabwicklung gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Es gelingt uns hiermit, die Verwendung von Leihgütern weiter zu optimieren. Es müssen weniger neue Leihgüter angeschafft werden, weil vorhandene wiederverwendet werden können. Das schont Ressourcen und ist zudem wirtschaftlich sinnvoll.

Patrick Berghoff
Project Manager RPA bei thyssenkrupp Materials Services

Fazit: Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft nimmt zu

Kreislaufwirtschaft ist mehr als nur ein Trend. Es ist wichtig, dass nicht nur Unternehmen, sondern auch die einzelnen Endverbraucher, Verantwortung übernehmen und recyceln. Produkte aus recycelten Materialien sind in der Regel genauso gut wie die aus neuen Rohstoffen, aber nicht billiger. Solange die Menschen weiterhin Produkte aus neuen Rohstoffen bevorzugen, sind wir noch weit davon entfernt, eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft zu haben. Kreislaufwirtschaft und Recycling sind keine temporären Ideen, sondern langfristige Pläne zum Schutz unserer Ressourcen.

Das Wichtigste zum Thema nochmal für Sie auf einen Blick:

  • Die Kreislaufwirtschaft gewinnt für Unternehmen immer mehr an Bedeutung, um den steigenden Bedarf an Ressourcen langfristig zu sichern und den Klimawandel zu bekämpfen.

  • Das Konzept der Kreislaufwirtschaft basiert auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Effizienz. Es werden Ressourcen geschont und Abfälle minimiert, indem Produkte und Systeme entwickelt werden, die kontinuierlich wiederverwendet und verwertet werden können.

  • Unternehmen können zum Übergang zur Kreislaufwirtschaft beitragen, indem sie kreislauforientierte Geschäftsmodelle einführen, Ressourceneinsätze reduzieren oder in erneuerbare Energien investieren.

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