Eine reibungslos funktionierende Lieferkette ist gerade für metallverarbeitende Unternehmen essenziell. Treten dagegen beim Supply Chain Management Risiken auf, ist es zwingend notwendig, diese kritisch zu überprüfen. Denn nur mit stabilen Lieferketten sind Betriebe der Stahl- und Metallindustrie in der Lage, die eng getakteten Produktionsabläufe nicht zu behindern und im Gegenzug eine hohe Effizienz zu gewährleisten.
Umso wichtiger, dass Ihr Metallbetrieb die Risiken beim Lieferkettenmanagement kennt und mögliche Schwachpunkte mit den passenden Lösungen verbessern kann. Wie Sie in Ihren Lieferketten Risiken aufspüren und mit sinnvollem Supply Chain-Risikomanagement darauf reagieren, erklären wir im folgenden Artikel.
Supply Chain Management bezeichnet die Planung und Koordination von Wertschöpfungs- und Lieferketten. Ziel ist es, die eigenen Produktions- und Lieferprozesse in Bezug auf Kosten und Qualität zu optimieren. Denn ist die Stabilität Ihrer Supply Chain erst einmal gefestigt, läuft in Ihrem Metallbetrieb die Beschaffung Ihrer Werkstoffe – und damit verbunden, Ihre Produktion wie von selbst.
Das Lieferkettenmanagement lässt sich in 3 übergeordnete Aufgabengebiete untergliedern, wobei alle 3 Bereiche zu Risiken in der Supply Chain führen können:
Informationsfluss: Hier werden relevante Informationen über Aufträge, Lieferungen sowie Lieferaktualisierungen fortlaufend kommuniziert.
Finanzfluss: Dieser Bereich umfasst die Bezahlung von Rechnungen für Waren und Dienstleistungen entlang der gesamten Lieferkette.
Warenfluss: Der Warenfluss beinhaltet alle Prozesse, bei denen Waren von den Lieferbetrieben zur Kundschaft befördert werden.
Falls Sie einen dieser 3 Teilbereiche nicht richtig organisieren, ergeben sich innerhalb Ihrer Lieferkette Risiken, die sich in erhöhten Kosten und wachsenden Zeitaufwänden bemerkbar machen. Damit Ihr metallverarbeitendes Unternehmen hier produktiv und wettbewerbsfähig bleibt, sollten Sie daher ein effektives Supply Chain-Risikomanagement betreiben.
Gerade bei Lieferketten in der Stahl- und Metallverarbeitung ist die Zusammenarbeit mit externen Partnern gang und gäbe. Häufig werden bestimmte Bereiche wie beispielsweise die Logistik teilweise oder sogar komplett an Partnerunternehmen ausgelagert. Dabei ergeben sich 4 Aspekte, die Sie bei der Auslagerung bedenken sollten:
Ein Risiko der Supply Chain resultiert aus der wirtschaftlichen Lage von Lieferbetrieben, wobei kurzfristige Ausfälle, Umsatzverluste oder Insolvenzgefahr Ihrer Partner sich negativ auf Ihr metallverarbeitendes Unternehmen auswirken.
Achten Sie deshalb auf Signale, die Sie über die Verlässlichkeit Ihrer Zulieferer aufklären. Zuverlässige Lieferbetriebe erkennen Sie an einer positiven Wachstumsentwicklung, einer stabilen Eigentümerstruktur und an guten Bewertungen auf Bewertungsplattformen im Internet. Dadurch können Sie potenzielle Supply Chain-Risiken schon im Vorfeld gezielt umgehen.
Blockierte Lieferwege, Pandemien aber auch politische und gesellschaftliche Geschehnisse sind nur ein kleiner Auszug der Faktoren, die zu Engpässen bei der Lieferung sowie Produktion führen und so die Abläufe in Ihrem Metallunternehmen beeinträchtigen können. Umso wichtiger sind effektive Supply-Chain-Lösungen, die Ihre Lieferkette resilienter machen.
Das Verfolgen aktueller Geschehnisse ist bereits ein wichtiger Schritt. Auch eine regelmäßige Kommunikation mit dem Lieferbetrieb darf hier nicht fehlen, um eine möglichst genaue und vorausschauende Planung des Materialbedarfs sicherzustellen. Darüber hinaus empfehlen wir, Ihr Lieferantennetzwerk breiter und lokaler auszubauen. So sind Sie im Falle einschneidender politischer Ereignisse nicht von einzelnen Zulieferern aus dem Ausland abhängig.
Auf pünktliche Zahlungen zu achten, ist ein essenzieller Bestandteil von Supply Chain-Risikomanagement. Denn im Regelfall sind Ihre Finanzen bereits für anderweitige Ausgaben wie beispielsweise den Werkstoffeinkauf eingeplant. Bei fristgerechtem Zahlungseingang bleibt der Cashflow Ihres metallverarbeitenden Betriebs stabil – und damit auch Ihre Lieferkette.
Um sich zusätzlich gegen eventuell auftretende Zahlungsverzögerungen abzusichern, können Sie auch eine Warenkredit- oder Delkredere-Versicherung abschließen. Solche Versicherungen minimieren Supply Chain-Risiken und schützen Ihren Metallbetrieb davor, dass Ihre Kooperationspartner im In- oder Ausland die Rechnung nicht bezahlen können. Langandauernde Zahlungsverzögerungen und Forderungsausfälle werden dann von der Versicherung beglichen.
Streiks im Bahn-, Flug- oder Hafenverkehr sind Risiken einer Supply Chain, die schwierig vorherzusehen sind. Damit Sie dennoch mögliche Unterbrechungen in Ihrer Lieferkette durch Streiks vermeiden, sollten Sie proaktiv handeln.
Achten Sie auf öffentliche Ankündigungen von Streiks und planen Sie flexible Alternativen ein, was Ihren Warentransport angeht. Laufen die üblichen Transportwege in Ihrem Stahlunternehmen beispielsweise über den Schienengüterverkehr ab, lohnt sich im Fall eines Bahnstreiks eine kurzfristige Umstellung auf Lastwagentransporte.
Damit Ihre Lieferkette stabil bleibt und Sie bei der Produktivität Ihres Metallunternehmens jederzeit Ihr volles Potenzial abrufen können, sollten Sie nichts dem Zufall überlassen. Effizientes Supply Chain-Risikomanagement gibt Ihnen nicht nur die Möglichkeit, Ihre Lieferkette auf Risiken zu prüfen, sondern im nächsten Schritt auch die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen. Die Umsetzung unserer Tipps bietet Ihnen hierfür schon eine solide Grundlage.
Das Wichtigste zum Thema nochmal für Sie auf einen Blick:
Eine sichere Supply Chain wirkt sich positiv auf die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Ihres metallverarbeitenden Betriebs aus.
Durch einen regelmäßigen Austausch mit Lieferbetrieben stellen Sie eine möglichst genaue und vorausschauende Planung Ihres Materialbedarfs sicher.
Behalten Sie die Zahlungseingänge Ihrer Abnehmer:innen kontinuierlich im Blick, um die Stabilität Ihres Cashflows und somit auch Ihrer Lieferkette zu gewährleisten. Der Abschluss einer Warenkredit- oder Delkredere-Versicherung sichert Ihren Metallbetrieb zusätzlich gegen Zahlungsverzögerungen ab.